Falsche Ernährung schadet den Augen
22. Juli 2023Viele Krankheiten entstehen, weil der Zelle wichtige Bausteine fehlen
22. Juli 2023ZELL-MILIEU-MEDIZIN
Die quantitative und qualitative Zusammensetzung des Zytoplasmas an Nährstoffen bestimmt das Zellmilieu. Die Mineralstoffe, Spurenelemente, Vitamine, Fettsäuren und Aminosäuren sind also die "Bausteine" des Zellstoffwechsels. Ein pathologisches Zellmilieu führt zunächst über Funktionsstörungen, mit der Zeit bis hin zu chronisch degenerativen Erkrankungen. Schlüsselworte: Zell-Milieu-Medizin, Zellstoffwechsel, Mineralstoffe, Spurenelemente, Vitamine, Fettsäuren, Aminosäuren, Zahnmedizin, Ernährungstherapie.
Die Bausteine werden qualitativ und quantitativ mit speziellen Labormethoden, sowohl im Serum als besonders auch in den Erythrozyten bestimmt. Daraus lassen sich Rückschlüsse auf das Zellmilieu aller Körperzellen schließen. Unter Zell-Milieu-therapie versteht man die Wiederherstellung eines physiologischen Zellmilieus und somit physiologischen Stoffwechsels bei diversen Erkrankungen durch individuell errechnete Substitution der Bausteine. Die Zell-Milieu-Medizin als Diagnose- und Therapieverfahren des Stoffwechsels führt zu nachweisbarer Zellregeneration und weitreichenden Heilungsschritten bei diversen Erkrankungen. Untersuchungen belegen eindeutig: 90% unserer Krankheiten sind durch Stoffwechselstörungen bedingt. Überwiegende Ursache dafür ist eine Dysbalance der Mikrobausteine (Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Fett- und Aminosäuren) in den Körperzellen. Der Autor nennt diese neuartige Therapie des Zellstoffwechsels: Zell-Milieu-Medizin (ZMM). Für deren Entwicklung haben außer Dr. Thalmann auch der Biochemiker Prof. A.N. Sagredos und der Internist Dr. H.J. von Leitner maßgebliche Arbeiten geleistet. Mit der ZMM wird die Dysbalance in den Körperzellen gezielt nach individuellem Bedarf therapiert. Dazu werden zunächst durch einen Laborcheck in einem Speziallabor die einzelnen Mikrobausteine in den Körperzellen (roten Blutkörperchen) analysiert und damit die Grundversorgung des Menschen an diesen Stoffen bestimmt. Hierdurch werden Rückschlüsse auf das Milieu (= Zusammensetzung) der Zellen möglich. Ein zusätzliches Serumprofil lässt Aussagen über die Resorptionsverhältnisse zu. Als erster Schritt werden die defizitären Mengen an Mikrobausteinen in den Körperzellen ausgeglichen und somit die Grundversorgung des Menschen ausbalanciert. Entscheidend ist dann als zweiter Schritt die gezielte Therapie mit Mikrobausteinen entsprechend dem individuellen Krankheitsbild und somit dem individuellen Bedarf, der sich durch engmaschige Therapiekontrollen verifizieren lässt. Wird das Zellmilieu somit normalisiert, laufen die Stoffwechselprozesse wieder ungestört ab und Heilungsprozesse finden statt. Wichtig ist: Das Krankheitsbild jedes Menschen zeigt einen individuellen Verbrauch an Mikrobausteinen. Daher muss auch individuell ausgeglichen werden. Ungezielte Gaben der Bausteine oder ein alleiniger Ausgleich der Grundversorgung nach Laboranalyse der Mikronährstoffe schaden mehr, als dass sie nützen. Überschüsse werden nicht einfach ausgeschieden - einige Nährstoffe reichern sich in den Zellen an und behindern sogar die Aufnahme anderer und vergrößern dann die Dysbalance. Auch bei schwersten Krankheiten wurden in klinischen Studien unerwartet gute Therapieerfolge bestätigt. So konnten Kuklinski und Mitarbeiter in mehreren Studien nachweisen, dass akute schwere Lebererkrankungen, deren Sterblichkeit mit alleiniger konventioneller Therapie bei ca. 40% liegt, mit Hilfe der Therapie-Kriterien der ZMM auf 6% Sterblichkeit reduziert werden und akute Bauchspeicheldrüsen- Entzündungen von ca. 35% Sterblichkeit mit alleinigen konventionellen Methoden auf unter 5% mit Hilfe der ZMM-Kriterien. Diese Ergebnisse wurden in Studien in Dresden und in Schweden bestätigt. Bedeutsam sind die belegten Ergebnisse insbesondere bei chronischen Erkrankungen. Die Krankheiten aller Organsysteme von A bis Z, von Allergien über Herz-, Kreislauf- und Infektionserkrankungen bis hin zu Krebs, Rheuma und Zuckerkrankheit sind letztlich Folgen eines gestörten Stoffwechsels. Die erzielte kürzere Krankenhausverweildauer, geringere Operationsrate und Einsparungen teurer Medikamente und des Apparateeinsatzes sind ökonomisch gerade für die Zukunft wichtige Ergebnisse. Allein die mögliche Herabsetzung um nur eine Pflegestufe bei Dauerhilfsbedürftigen ließe Millionenbeträge einsparen.
Dysbalancen an nutritiven Substanzen bestehen bereits weit im Vorfeld manifester Erkrankungen und durch rechtzeitige gezielte Therapie sind viele Erkrankungen vermeidbar. Die ZMM gibt also die Chance einer exakten, kontrollierbaren Prophylaxe. Denn entscheidend wichtig für die Gesundheit sind Aufbau, Erhalt und Erneuerung unserer Körperzellen sowie Energiegewinnung, Regeneration und Entgiftung. Diese unvorstellbar komplexen biochemischen Stoffwechselprozesse können nur ungestört von den ca. 70 Billionen Zellen geleistet werden, wenn ihr Milieu ausbalanciert ist. Eine längerfristige Dysbalance führt zu Störungen des Stoffwechsels. Die Krankheitskarriere nimmt ihren Lauf. Zunächst spüren Betroffene nur allgemeine Unpässlichkeiten und Unwohlsein, später kommt es zu funktionellen Störungen. Auch Schmerzzustände stellen sich ein. Nach längerer gravierender Dysbalance werden aus Störungen akute und schließlich chronische Erkrankungen. Hauptursachen der Dysbalance der Nährstoffe sind falsche und einseitige Ernährungsgewohnheiten. Auch bringt die industrielle Erzeugung und Bearbeitung der Nahrung und das Nachreifen von Obst und Gemüse in Kühlketten nährstoffarmes Essen auf unsere Teller. Auch übermäßiger Stress, Hochleistungen im Sport und vielen Berufen führen zu einer enormen Steigerung des Bedarfes an Nährstoffen, was auch bei Einnahme vieler Medikamente, Drogen und Genussgifte zu beobachten ist. Selbst eine ausgewogene Nahrung deckt oft nicht den tatsächlichen Bedarf an Nährstoffen, die zur Entgiftung der Umweltgifte vermehrt verbraucht werden. Einen erheblich gesteigerten Bedarf haben wir auch für Reparaturprozesse bei Krankheiten und für den Abwehrkampf gegen Bakterien, Viren, Pilze und insbesondere zur Vernichtung von Krebszellen. Mit der ZMM haben wir die Chance, ein aktives Leben voller Vitalität und Gesundheit zu führen und bei schweren bislang therapieresistenten Krankheiten deutliche Heilungsschritte zu erreichen. Besonders wichtig ist die Tatsache, dass eine gezielte Nährstofftherapie mit Hilfe der ZMM keine Nebenwirkungen zeigt. Physiologie des Zellmilieus. Ein physiologischer Stoffwechsel stellt die Voraussetzung für das Funktionieren jeglicher Zellen dar. Unter Stoffwechsel versteht man die biochemischen Reaktionen in den Zellen. Ziel und Sinn jedes Stoffwechsels ist die Bereitung von Energie für das Lebewesen, die Zellerhaltung, Zellentgiftung, Zellregeneration und Zellerneuerung. Hierfür braucht jede Zelle Grundbausteine, aus denen körpereigene Stoffe bzw. Bedarfsstoffe für den Energiestoffwechsel hergestellt werden. Für tierische Zellen sind als Bausteine Mineralstoffe, Spurenelemente, Fettsäuren, Aminosäuren, Vitamine, Wasser, Zucker und Sauerstoff unbedingt notwendig. Die Synthese großer und komplexer Moleküle aus den kleinen einfachen Bausteinen ist nur über Enzyme und Co-Enzyme möglich, sie organisieren die Koordination von Katabolismus und Biosynthese und können nur ausreichend aktiv werden, wenn entsprechende Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente vorhanden sind, wobei einige Vitamine selbst als Enzym bzw. Co-Enzym dienen. Fettsäuren und Aminosäuren sind teils Bestandteile dieser Enzyme bzw. werden zur Synthese von Hormonen und Gewebshormonen und körpereigenem Eiweiß benötigt. Das Zellmilieu wird also durch die qualitativen und quantitativen Mengen an "Bausteinen" bestimmt. Nur bei physiologischem Zellmilieu können die Funktionsmöglichkeiten des Zellstoffwechsels physiologisch gesteuert werden. Krankheit und pathologisches Zellmilieu. Das Zellmilieu ist physiologisch, wenn in den Zellen die spezifischen Speicher für die einzelnen Bausteine, die so genannten "Poole", ausreichend gefüllt sind. Nach neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen bedeutet eine Erkrankung auf zellulärer Ebene, dass das Milieu der erkrankten Zellen und somit auch die elektrochemischen Eigenschaften der Zellmembranen und Zellorganell-Membranen gestört sind. Ursache bzw. Folge dieser Störungen sind u.a. pathologische bzw. unphysiologische Verschiebungen im Bereich des Zellmilieus an den Bausteinen. Die Carrier-Systeme und Transmitter können von derart elektrisch veränderten Zellen nicht in ausreichendem Maße gebildet werden. Dieses gilt für alle Körperzellen. Geringere Mängel an bestimmten Bausteinen können zunächst durch kompensatorische Kombinationen von Regulationsmechanismen für einige Zeit überbrückt werden. Wenn diese Mängel aber länger bestehen oder große Mangelzustände auftreten, kommt es zu pathologischen Veränderungen des Stoffwechsels und somit zu einer pathologischen Entwicklung der Stoffwechselreaktionen. Wenn der Zellstoffwechsel also Mangelzustände nicht mehr kompensieren kann, kommt es zur Entwicklung von Krankheiten, die sich zunächst nur mikroskopisch bemerkbar machen, sich dann in unspezifischen Mangelsymptomen äußern und schließlich mikroskopische Stoffwechsel- und Organveränderungen entwickeln. Auch das Immunsystem wird durch Fehlernährung geschwächt. Starke Verletzungen, operative Eingriffe, Infektionen, angeborenes oder erworbenes Malabsorbtions-Syndrom, Enzymdefekte, Genussgifte und andere Vergiftungen führen über einen erhöhten Verbrauch bzw. verminderte Resorption zu Mangelzuständen an Bausteinen. In der Schwangerschaft und Stillzeit ist der Vitaminbedarf zwischen 20 und 100% täglich erhöht. Untersuchungen bei Risikoschwangerschaften haben gezeigt, dass Schädigungen des Embryos bei ausreichender Versorgung der Mutter mit Zellbausteinen vermieden werden können. Sauerstoffradikale spielen als Oxydantien eine wichtige Rolle in der Entstehung von degenerativen Erkrankungen, Allergien, Diabetes, Rheuma, Herz- und Gefäßkrankheiten, akuten und chronischen Infektionen bis hin zu Krebs. Freie Radikale sind Atome, Moleküle oder Ionen mit einem oder mehreren ungepaarten Elektronen, z.B. Peroxide wie Superoxid, Wasserstoff-Peroxid, Hydroxyl-Radikale. Für die Energiegewinnung des Menschen ist dabei die so genannte Knallgasreaktion, d.h. die Verbindung von Sauerstoff und Wasserstoff zu Wasser über eine komplizierte Stoffwechselkaskade von besonderer Bedeutung. In dieser Stoffwechselkaskade treten vermehrt Sauerstoff-Radikale - genannt "Freie Radikale" auf, die mit Hilfe von Enzymen wie z. B. Superoxiddismutase, Glutathionperoxidase und Katalase letztlich zu Wasser reduziert werden. Sowohl für die enzymatischen Stoffwechsel-Kaskaden sind eine ganze Reihe von Enzymen notwendig, die ihrerseits aus Vitaminen, Mineralstoffen und an ihren aktiven Zentren aus Spurenelementen bestehen, als auch so genannte Antioxidantien, die die Freien Radikale einfangen und somit deren schädliche Wirkungen verhindern bzw. bereits entstandene Schäden wieder reparieren. Freie Radikale entstehen im Körper also bereits beim normalen Stoffwechsel des Sauerstoffs und somit vermehrt bei körperlichen Belastungen und Hochbelastungen. Allgemein führt ein erhöhter Energieumsatz zu vermehrten Freien Radikalen. Aber auch bei der Abwehr von Bakterien, Viren und Pilzen sowie zur Entsorgung abgestorbener Zellen treten vermehrt Freie Radikale auf. Ein ca. 8-stündiges Sonnenbad führt zu einer Vermehrung der Freien Radikale durch UV-Licht für etwa 8 Tage um das Tausendfache. Aber auch radioaktive und kosmische Strahlen, Arzneimittel (z.B. Sulfonamide, Antibiotika, Cytostatika), Chemotherapie und Strahlentherapie, Umweltgifte (Ozon, SO2, O2, Pestizide, Smog, FCKW, Autoabgase, Dieselruß, etc ), Insektenvertilgungsmittel ( z.B. Isozyanate), Schwermetalle, Drogen, Alkohol und Tabak führen zu vermehrten Freien Radikalen. Diese Freien Radikale verändern Zellen und Zellstrukturen sowie insbesondere auch Zellmembrane. Es kommt zu schwerwiegenden Schädigungen der DNA, RNA, zur Oxidation der Phospholipide und der Carrier-Proteine der Zellmembran. Freie Radikale oxidieren Fettsäuren und insbesondere LDL-Cholesterin, wodurch die Arteriosklerose mit allen Folgekrankheiten entsteht. Auch Proteine und Enzyme werden oxidiert und Zellen altern sehr viel schneller, was sich auch auf der Haut durch die so genannten ""Altersflecken"", d.h. A4-Amyloide in Haut- und Nerven bemerkbar macht. Auch degenerative Erkrankungen, Katarakt, Präkanzerosen und somit auch Tumorzellen sind auf die vermehrte Wirkung von Freien Radikalen zurückzuführen. Allgemein kann man sagen, dass die Schäden, die Freie Radikale an und in den Körperzellen anrichten, den Schäden entsprechen, die Sauerstoff an Eisen erzeugt, nämlich "Rost und Korrosion". In der Medizin werden die Schäden durch vermehrte Bildung von Freien Radikalen ""oxidativer Stress"" genannt. Diese Freien Radikale stören das Gleichgewicht zwischen den Enzymen und ihren Inhibitoren, welche Methionin enthalten, das durch freie Radikale besonders leicht oxydiert wird. Durch das relative Überwiegen der aktiven Enzyme kommt es zum vermehrten Katabolismus. Die Enzyme Glutathionperoxidase, Superoxiddismutase und Katalase, die als Zentralatome Selen, Kupfer und Zink enthalten, wirken als Radikalfänger (Scavenger-Enzyme). Auch die Vitamine A, C und E wirken als "Elektronenfänger". So schützt ein einziges Molekül Vitamin E z.B. 1.000 Phospholipidmoleküle der Zellmembran. Damit die Oxydationskaskade ungestört ablaufen kann, werden alle Bausteine gleichmäßig in physiologischer Konzentration benötigt. Viele Medikamente, Stickoxyde, Schwefeldioxyd, Metalldämpfe, Pestizide und Halogene fördern den oxidativen Abbau. Auch allein ein einziger Zug an einer Zigarette fuhrt dem Körper 1014 Freie Radikale zu. Auch Ozon gehört zu oxidativen Belastungen. ß-Carotin ist der wirksamste Fänger von Singulett-Sauerstoff. ß-Carotin inaktiviert nicht nur freie Sauerstoffradikale, sondern erhöht auch die Immunkompetenz durch eine Umkehrung der Interferonhemmung durch Tumorsubstanzen. Oxidative Schäden an Zellmembranen und Nukleinsäuren sind an der Pathogenese vieler Erkrankungen beteiligt. Als Schutzmechanismus funktionieren die vitamingesteuerten Redoxsysteme. Dabei müssen mehrere Redoxsysteme kaskadenartig zusammenwirken, da diese Systeme nur im Zusammenhang regenerieren können. Dieses Phänomen nennt man "Redoxcoupling" . Zu den so genannt antioxidativ wirkenden Substanzen gehören Zink, Kupfer, Eisen, Selen, Mangan, Vitamin A, Beta-Carotin, Vitamin C, Vitamin E, Vitamin B2, Vitamin B3, die Aminosäuren Glutathioncystein, Methionin und einige Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren. Vitamin A fängt die Freien Radikale ab, senkt das Tumorwachstum und verringert die Onkogenausschüttung der Tumorzellen. Es ist nötig für die Zellreifung und schützt Haut und Schleimhäute. Es erhöht außerdem die Immunantworten und ist somit besonders wichtig gegen Viruserkrankungen sowie für Entgiftungsprozesse. Beta-Carotin vermindert die Freien Radikale (1 Molekül eliminiert 1000 Moleküle FR), schützt die Zellwand von außen gegen Freie Radikale und blockiert deren Kettenreaktion. Die Bildung der Leukotriene aus gesättigten Fettsäuren wird durch Beta-Carotin gehemmt und der Singulett-Sauerstoff inaktiviert. Die Zell-Zellkommunikation wird mit Hilfe der Beta-Carotine über gap-junctions verbessert, die Bildung der Fresszellen (Makrophagen) wird angeregt. Außerdem vermindert das Beta-Carotin Fehler im Erbmaterial (Mutagenität) sowie Hautreaktionen durch UV-Licht, Röntgen- und Strahlentherapie. Leukoplakien (Krebsvorstufen auf Haut und Schleimhäuten) werden ebenso vermindert wie die Ausbreitung von Krebszellen. Durch das Beta-Carotin wird die Zahl der natürlichen Killerzellen (NK) erhöht und die Kettenreaktion der Freien Radikale blockiert. Die durch Tumorzellen ausgelöste Interferon-Hemmung wird rückgängig gemacht. Wenn Gallensäuren, Fettsäuren, Aminosäuren, Antioxidantien und Zink vorhanden sind, kann das Beta -Carotin in Vitamin A umgewandelt werden (6 x Beta-Carotin = 1 x Retinol). Vitamin C zerstört ebenfalls die Freien Radikale und senkt die Neubildungsrate von Tumorzellen. Außerdem ist es der wichtigste Nährstoff für Fresszellen (Makrophagen) und verhindert die Bildung krebserregender Nitrosamine aus Nitrat und Nitrit. Das Immunsystem wird mit Hilfe des Vitamin C verstärkt und es ist wichtig für Entgiftungsprozesse. Vitamin E schützt die Phospho-Lipide der Zellmembran (1 Molekül Vit. E schützt 1000 Phospho-Lipid-Moleküle). Die Zellen werden vor unregelmäßigem Wachstum sowie vor Entartung geschützt. Es ist wichtig für die Fresszellen und stärkt das Immunsystem. Ungesättigte Fettsäuren werden vor Oxidation geschützt (""ranzige"" Fette), die Bildung der Leukotriene aus PG2 (aus gesättigten Fettsäuren) wird verhindert. Außerdem schützt Vitamin E vor Präcancerosen sowie vor Herz- und Gefäßkrankheiten. Selen vermindert die Freien Radikale, behindert das Tumorwachstum und verlangsamt die Zellteilungsrate. Es schützt die DNA und RNA. Selen und Aminosäuren zusammen unterstützen das Vitamin C. Die Mutagenität wird vermindert, die Immunantworten erhöht. Zusammen mit Vitamin E vermindert Selen das Mamma-CA-Risiko auf 1. Es ist aktiver Bestandteil der Glutathion-Peroxidase und ist wichtig für Entgiftungsprozesse. Kupfer ist wichtig für mehr als 20 Enzyme sowie für das Immunsystem und für Entgiftungsprozesse. Im Enzym SOD (Superoxid-Dismutase) wirkt es als Freie Radikalen-Fänger. Zink schützt die Zellmembran als Co-Faktor von 24 Enzymen gegen Freie Radikale und ist für über 70 Enzyme im Zellstoffwechsel notwendig. Es schützt die DNA und RNA und sorgt für normale Zellteilung. Im Enzym SOD wirkt Zink zusammen mit Kupfer und Mangan als Freie Radikale-Fänger. Es ist notwendig für die Bildung spezifischer Antikörper sowie für Entgiftungsprozesse. Zink stärkt das Immunsystem und sorgt für schnelle und ungestörte Wundheilung. Die Aktivität der Fresszellen wird angeregt. Essentielle Fettsäuren sind notwendig zur Bildung der Zellmembranen. Zusammen mit Phosphor sorgen sie für die Synthese der Phospho-Lipide. Sie sind wichtig für die Bildung von Enzymen, Hormonen, Gewebshormonen und Gallensäuren. Bei den ungesättigten Fettsäuren spielen insbesondere die Linol- und Arachidonsäure eine große Rolle für die Synthese von Hormonen, Gewebshormonen, Gallensäuren, Enzymen sowie für die Fettsäureanteile der Zellmembranen. Wichtig sind ungesättigte Fettsäuren auch für die Bildung der Tränenflüssigkeit. Gerade Menschen, die Kontaktlinsen tragen oder an "trockenen Augen" leiden, brauchen vermehrt essentielle Fettsäuren sowie Pantothensäure, Vitamin B6, Vitamin C und Zink. Die wichtigste doppelt ungesättigte Fettsäure ist die Linolsäure, weil aus ihr Linolen- und Arachidonsäure in ausreichendem Maße synthetisiert werden können, wenn das Zellmilieu stimmt. Aus Arachidonsäure werden PG 2 und Leukotrien gebildet, vermehrt noch unter krankhaften Bedingungen wie zum Beispiel Entzündungen. PG 2 und Leukotrien sorgen für Rötung, Schmerz und Schwellung im entzündeten Gewebe. Bei der Leukotrien-Bildung entstehen gleichzeitig "Freie Radikale". Bei vielen Erkrankungen treten die Leukotriene vermehrt auf, wie zum Beispiel bei Asthma, Schuppenflechte, Bluthochdruck und Störungen im Immunsystem. Vermehrte Nahrungszufuhr von Zucker, Alkohol, gesättigten Fettsäuren sowie zuviel ultraviolette Strahlen bei übermäßigen Sonnenbädern führen zu einer vermehrten Bildung des ungünstigen PG 2, ebenso eine Reihe von Medikamenten (zum Beispiel Aspirin). Eicosapentaensäure (EPA) hemmt die Biosynthese von PG 2 und der Leukotriene. Letztlich bestimmt also die Nahrungszusammensetzung die Mengenverhältnisse des günstigen PG 1 und ungünstigen PG 2 im Körper. Beobachtungen zeigen, dass Menschen mit zunehmendem Alter immer weniger nützliches PG 1 im Verhältnis zu PG 2 bilden können, daher benötigen sie besonders viele mehrfach ungesättigte Fettsäuren, aus denen PG 1 entsteht. Essentielle Fettsäuren sind notwendig für das Immunsystem ebenso wie für Entgiftungsprozesse. Sie bieten Schutz vor Herz-Kreislauferkrankungen und schützen die Darmzellen vor Entartung. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind wichtig für die Energiegewinnung. Allein der Herzmuskel erzeugt etwa 70 Prozent seiner Energie aus diesen Fetten. Eine besonders gute Wirkung wird der Gamma-Linolensäure (GLA) in schwarzen Johannisbeeren und aus den Samen der Nachtkerzen beigemessen. Hat die Mutter viel GLA, enthält auch die Muttermilch sehr viel Gamma-Linolensäure. Diese gestillten Babys haben seltener Milchschorf und Neurodermitis als die "Flaschenkinder" denn die Kuhmilch enthält keine GLA. Auch Erwachsenen mit Neurodermitis fehlt insbesondere GLA. Essentielle Fettsäuren sind neben der mehrfach ungesättigten Linolensäure, Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA), aus Fischen auch die ungesättigte Linolsäure und Arachidonsäure. Die Samen von Soja und Raps enthalten auch etwas EPA. Alpha-Linolensäure (ALA) kommt in dem Öl von Lachsen vor. Je kälter das Meereswasser ist, desto höher ist der Anteil an EPA in den Fischen als "Gefrierschutz". Diese Fettsäuren sind für die Zellmembranfunktionen besonders wichtig. Dank der verhältnismäßig hohen Seefischmengen in der Nahrung nehmen die Eskimos besonders viel EPA, DHA und teilweise auch ALA zu sich, außerdem Selen. Die Ureinwohner Grönlands, die zu Dänemark gehören, haben 10 mal so selten Herzinfarkt, Arteriosklerose und erhöhten Blutdruck wie die Einwohner Dänemarks auf dem Festland. Außerdem leiden die Eskimos relativ selten an Krebserkrankungen. Diese positiven Kreislaufergebnisse zeigen aber nur die Eskimos, die noch hauptsächlich Fisch essen. Auch Japaner, die ebenfalls sehr viel Fisch essen, haben im Durchschnitt bessere Kreislaufverhältnisse als wir in den westlichen Industriestaaten. Da Fische heute durch die Meeresverschmutzung zunehmend Schwermetalle enthalten, ist es wichtig zu wissen, dass die Entgiftungsfunktionen von Leber und Niere bei einem normalen Zellmilieu so optimiert sind, dass diese Schwermetalle entgiftet und ausgeschleust werden. Aus den mehrfach ungesättigten Fettsäuren wird das "Gewebshormon" PG 1 gebildet, wenn genügend Vitamin B 1, B6, Zink und Magnesium in den Speichern der Zellen vorhanden sind. PG 1 sollte bei bestehenden Herz- und Gefäßkrankheiten besonders vermehrt gebildet werden, denn es senkt Cholesterin und verhindert das Aneinanderlagern von Blutplättchen (Thrombose). Da es die Gefäße erweitert, senkt es erhöhten Blutdruck und wirkt Herz- und Kreislauf - Erkrankungen entgegen. Mangel an mehrfach ungesättigten Fettsäuren führt zu einem Mangel an PG1, was viele Krankheiten in ihrer Entstehung begünstigt. Magen- und Darmkrankheiten, Neurodermitis, Psoriasis, Arthritis, Migräne, Autoimmunkrankheiten, Rheuma, Darmkrebs, Brustkrebs, Diabetes, Entzündungen, Infektanfälligkeit, Grippe, Erkältungskrankheiten, Asthma, Allergien, Nasennebenhöhlenentzündungen, Nierenerkrankungen und Multiple Sklerose, prämenstruelles Syndrom, Störungen der Regelblutung und Sonnenbrand. Einige Tage vor Einsetzen der Regel bemerken viele Frauen eine Gewichtszunahme durch Einlagerung von Wasser ins Bindegewebe sowie ziehende Schmerzen in den Brüsten oder auch im Unterbauch. Stimmungsmäßig zeigen sie eine vermehrte Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen bis hin zu Depressionen, die manchmal 1 bis 2 Wochen vor der Menstruation auftreten können. Bei einigen Frauen sind diese Symptome auch mit Akne und Hautekzemen verbunden. Diesem Syndrom liegt meist eine Mangelkombination aus Linolensäure, Eicosapentaensäure (EPA) und Vitamin B6 zugrunde. Bei der Zuckerkrankheit sieht man mit zunehmender Dauer der Erkrankung häufig Störungen insbesondere der Augen, des Herzens, der Gefäße und der Nieren. Durch gezielte Gaben von essentiellen Fettsäuren sowie von meist fehlendem Zink, Kupfer und diversen anderen Bausteinen lassen sich diese Folgeschäden sehr häufig weitgehend vermeiden und sogar wieder bessern. Aminosäuren werden über den Darm aufgenommen und im Körper zu körpereigenen Eiweißstrukturen zusammengesetzt, wobei jedes Eiweiß (Protein) aus verschiedenen Sequenzen von Aminosäuren zusammengesetzt wird. Man könnte sagen, dass das Leben aus verschiedenen Kombinationen der 21 Aminosäuren geschrieben wird. Wie ein Buch aus den 26 Buchstaben des Alphabets. Ein 75 Kilogramm schwerer Mensch besteht aus etwa 14 Kilogramm Eiweißen. Die Körperzellen werden ständig repariert und erneuert. nach Forschungen in Zusammenarbeit mit Prof. A.N. Sagredos (NATEC Institut, Hamburg) beträgt der tägliche Mindestbedarf eines 75 Kilogramm schweren Erwachsenen etwa 30 Gramm, der Tagesbedarf 90 bis 100 Gramm. Schwangere und Stillende brauchen etwa die 1,5-fache Menge, Kinder und Jugendliche das Doppelte. Die Aminosäuren sind insgesamt für den Stoffwechsel des Körpers unerlässlich. So ist beispielsweise das körpereigene Eiweiß der Muskeln aus Aminosäuren aufgebaut. Ferner werden alle Enzyme, Hormone, Blutzellen und vieles mehr zu wesentlichen Teilen aus Aminosäuren hergestellt. Zum Beispiel besteht auch das Eiweiß Hämoglobin, der Blutfarbstoff in den roten Blutkörperchen, aus einer Kombination von 580 Aminosäuren. In der Eiweißstruktur gibt es charakteristische Ketten und Raumstrukturen. Langgestreckte Eiweißketten finden wir in den Stütz- und Struktursubstanzen, wie zum Beispiel Keratin, Collagen, Elastin und so weiter. Keratin ist der wesentliche Bestandteil der Haare und Nägel. Collagen gibt dem Bindegewebe eine feste Struktur. Globuline sind für die körpereigenen Abwehrstoffe besonders wichtig. Albumine sind so genannte Carrier, also Transport- und Botenstoffe. Die Aminosäuren werden in essentielle (lebensnotwendige) und nicht essentielle (nicht unbedingt lebensnotwendige) Aminosäuren unterteilt. Essentiell sind die acht Aminosäuren Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan, Valin. Eine Sonderrolle als Durchgangsstationen des Aminosäuren-Stoffwechsels spielen Histidin und Ornithin. Bedingt lebensnotwendig sind Cystin und Tyrosin. Als nicht essentiell gelten Arginin, Alanin, Asparaginsäure, Glutaminsäure, Glutamin, Glycin, Prolin und Serin, weil diese Aminosäuren aus den essentiellen Aminosäuren bei Bedarf gebildet werden können. Es zeigt sich aber immer deutlicher, dass auch diese Aminosäuren unbedingt in ausreichenden Mengen zugeführt werden müssen. Wenn nicht genügend Salzsäure und Bauchspeicheldrüsenenzyme vorhanden sind, werden die Nahrungseiweiße- statt verdaut zu werden - von Bakterien im Darm zersetzt, wodurch vermehrt Darmgase auftreten. Dabei entstehen Stoffe, die für den Stoffwechsel des Körpers wiederum giftig sind und auch das Wachstum schädlicher Bakterien im Darm fördern, mit denen wir nicht in Symbiose (Lebensgemeinschaft) leben. Diese unphysiologischen Darmbakterien rauben viele Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und Fettsäuren. Die gesamte Verdauung und somit der Stoffwechsel kommen hierdurch aus dem Gleichgewicht. Die Synthese dieser Eiweißstrukturen ist gestört, wenn auch nur eine einzige essentielle Aminosäure in nicht ausreichender Menge vorhanden ist. Deshalb müssen ständig alle essentiellen Aminosäuren in ausreichender Menge im Serum des Blutes und insbesondere im Zellmilieu vorhanden sein. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es besonders wichtig, mit der Nahrung zumindest die essentiellen, möglichst aber alle Aminosäuren zu sich zu nehmen. Dabei sollten pflanzliche (zwei Drittel) und tierische Eiweiße (ein Drittel) gut gemischt sein, denn die verschiedenen Nahrungsmittel haben sehr unterschiedliche Anteile an den einzelnen Aminosäuren. Aminosäuren sind gegen Erhitzen relativ empfindlich. Bereits bei 43 Grad Celsius beginnen sie, sich unwiederbringlich zu verändern (denaturieren). Dadurch werden sie für die Eiweißsynthese im Körper zum Teil unbrauchbar und können nur noch als Energiespender benutzt werden. Die Aminosäure Methionin ist wichtig für Entgiftungsprozesse und repariert die DNA und RNA. Sie ist notwendig für den Selentransport sowie für die Synthese vieler Enzyme. Die Freien Radikale werden abgefangen. Die Aminosäuren Glutaminsäure, Cystin und Glycin sind Hauptbestandteile des Enzyms Glutathion-Peroxidase, das im aktiven Zentrum auch Selen enthält. Glutathion-Peroxidase repariert DNA und RNA. Es wird dabei oxidiert, aber durch die Glutathion-Reduktase wieder reduziert, wenn genügend Vitamin B2 vorhanden ist. Diese Baustoffe spielen somit für die Prophylaxe und die Nachbehandlung bzw. Mitbehandlung bei Krebserkrankungen eine wichtige Rolle. Eine große Anzahl verschiedener Arzneimittelgruppen beeinträchtigen die Resorption der Bausteine, insbesondere der Vitamine im Gastrointestinal- Trakt. Insbesondere Frauen, die östrogenhaltige Contrazeptiva einnehmen, zeigen einen starken Vitamin B6- Mangel sowie einen Nicotinsäure- und Folsäuremangel. Bei Vitamin B6- Mangel kommt es in der Folge zur verminderten Synthese der biogenen Amine Tryptamin und Serotonin. Dieses führt zu psychischen Verhaltensänderungen über Gereiztheit und Nervosität bis hin zu Depressionen Darüber hinaus führt eine Strahlentherapie zu erheblichem Vitamin B6- Mangel und über eine Störung der Darmflora infolge der Strahlentherapie des weiteren zu Mängeln an Vitamin B12 und Folsäure. Alkoholkonsum führt zu Mängeln an den Vitaminen B1, B6 und Folsäure sowie Kalium, Magnesium, Zink, Pantothensäure und Niacin, Phosphor und Vitamin D sowie mehreren Aminosäuren. Sehr große Mängel an den Bausteinen entstehen ebenfalls bei der HämodiaIyse sowie bei Hyperthyreose, chronischem Fieber, sehr starkem Wachstum und Drogenabhängigkeit. Einseitige Ernährung führt zu Mangel an Nährstoffen sowie zu erhöhtem Verbrauch von z.B. Vitamin B6 durch viele Eiweiße oder Vitamin E durch viele Fettsäuren. Mängel an nutritiven Substanzen werden bedingt durch Mangel an Magensäure, Gallensäuren und Bauchspeicheldrüsen-Enzymen. Ein Mangel am intrinsic factor im Magen führt zu Vit. B12-Mangel. Darmentzündungen sowie eine pathogene Magen-Darmflora führen ebenso zu Mängeln an nutritiven Substanzen wie angeborene und erworbene Enzymdefekte. Ein erhöhter Bedarf an Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, Fett- und Aminosäuren besteht bei Hochleistungen (z.B. Beruf, Sport, Haushalt), Hitze oder Kälte, chronischen und akuten Erkrankungen, Medikamenteneinnahme, Umweltvergiftungen, Schwangerschaft und Stillzeit, in der Wachstumsphase, bei Tumorerkrankungen, Chemotherapie, Strahlentherapie, Operationen. Wenn die in der Nahrung aufgenommenen gebundenen Nährstoffe durch die Verdauungsvorgänge nicht freigesetzt werden können ( = Transportdefekte). Freie Nährstoffe müssen in Medikamentenform gezielt zugesetzt werden. Jede kleine Verschiebung der Elektrolyte nach oben oder unten ist mit schwerwiegenden Folgen behaftet. Auf der anderen Seite führt eine Überversorgung an bestimmten Bausteinen zu subtoxischen oder gar toxischen Stoffwechselreaktionen bis hin zu Krankheiten. Zwar kommen subtoxische und toxische Versorgungszustände bei der üblichen Ernährungsweise in Europa praktisch nicht vor, aber mangelhafte bzw. suboptimale Bausteinversorgung des Menschen tritt selbst bei Übergewichtigen und schon bei Kindern in den westlichen Industrienationen auf. In diesen Ländern werden vermehrt kalorienreiche Lebensmittel konsumiert, und gerade in diesen ist die Nährstoffdichte wie auch in der durchschnittlich praktizierten Ernährungsweise nicht für alle Bausteine ausreichend. Hinzu kommt, dass die Aufnahme der Bausteine teils synergistisch teils antagonistisch erfolgt, d.h. nur wenn ein bestimmter Baustein vorhanden ist, sorgt dieser auch dafür, dass bestimmte andere Stoffe aufgenommen werden können, bzw. die übermäßige Aufnahme eines Stoffes kann zur Behinderung der Aufnahme anderer Baustoffe fuhren. Die suboptimale und die mangelhafte Bausteinversorgung des Menschen zeigt erwiesenermaßen Krankheitswert. Die Analysen von ca. 8.000 Patienten mit den unterschiedlichsten Krankheiten zeigen auch statistisch signifikante gravierende Mangelkombinationen für spezifische Erkrankungen. Kleinere Mangelzustände zeigen bei den verschiedenen Krankheitsbildern dagegen eine große Streubreite. Dagegen zeigen sich bei Depressionen z.B. besonders eklatante Mängel an Magnesium, Kupfer, Zink, Vitamin B1, B6, B12, Folsäure und Niacin, bei Diabetes Mellitus insbesondere Mängel an Magnesium, Kalium, Zink, Eisen, Kupfer, Vitamin E, Omega-3-Fettsäuren sowie den Aminosäuren Cystin und Methionin. Der Altersstar ist im wesentlichen auf signifikante Mängel an Vitamin C, D und Beta-Carotin zurückzuführen. Bei erhöhten Cholesterin- LDL-Cholesterin- und Triglyceridwerten fehlen insbesondere die Vitamine B6, B1 und Panthothensäure, Kalium, Calcium, Magnesium, Zink und die mehrfach ungesättigten Fettsäuren Eicosapentaensäure, Docosapentaen- und Docosahexaensäure. Leichtere Mängel zeigen sich durchschnittlich bei den Vitaminen A, E, C, Biotin und Beta-Carotin sowie an Natrium, Kupfer, Chrom und Selen. Durch die Zell-Milieu-Medizin können erhöhte Lipide bis zu einem Prozentsatz von ca. 70% bis zu Normalwerten abgesenkt werden, wodurch auch eine deutliche Gewichtsabnahme herbeigeführt wird. Gehen die Hyperlipidämien mit Hypertonie einher, können durch die individuelle Supplementierung ausgeprägte Blutdrucksenkungen erreicht werden. Auch psychomotorisch auffällige Kinder verhalten sich wieder ausgeglichen und selbst röntgenologisch nachgewiesene Defekte an Knorpel und Knochen zeigen nachweisbare weitreichende Regeneration. Herz- und Kreislauferkrankungen zeigen gravierende Mängel an Natrium, Kalium, Calcium, Magnesium, Selen, Vitamin B1, B6, A, E, Folsäure, Omega-3 und Omega-6-Fettsäuren. Häufig wird auch ein Überschuss an Natrium, Calcium und Vitamin D vorgefunden. Auch die Zahnheilkunde bietet auf engstem anatomisch-topographischen Raum einen sehr guten Einblick in sehr große Teile des gesamten Stoffwechsels. So bietet sich die Möglichkeit, den Gesundheitszustand der Gesichtshaut, Schleimhäute, Lippenhaut, Zunge und Rachenbereich zu inspizieren. Der Tonus der Muskeln für den Kauapparat lässt Rückschlüsse auf den Stoffwechsel der gesamten Muskulatur, die Zähne und Kieferknochen auf die Mineralisationsbalance des gesamten Skelettsystems zu. Ein Gleichgewicht der Aktivitäten von Odontoblasten und Osteoblasten auf der einen Seite und Odontoklasten und Osteoklasten auf der anderen Seite ist abhängig von einem sehr sensiblen Gleichgewicht der gesamten mikronutritiven Substanzen und deren Stoffwechselkaskaden. Auch Karies ist letztlich eine Störung des lokalen Gleichgewichtes zwischen entkalkenden sauren und neutralisierenden, mineralisierenden und demineralisierenden Komponenten auch im Speichel. Schwächen des Immunsystems zeigen sich in Entzündungen des Zahnfleisches und im Zahnherdgeschehen. Zwischen Mundflora und Flora des Intestinums besteht eine intensive Wechselwirkung, die insbesondere abhängig von den Vitaminen B12, C, B8, B9 und der Aminosäure Methionin ist. Das Immunsystem kann nur ausreichend funktionieren, wenn die o.a. Antioxidantien ausreichend vorhanden sind sowie Chlor, Lysin, Ornithin, Glutaminsäure und das Co-enzym QlO. Für die Wundheilung im Bereich der Haut, der Schleimhäute und des Zahnfleisches sind besonders wichtig die Vitamine A, C, E und B9 sowie Co-enzym QIO, Calcium, Kupfer, Eisen und Cystin. Besondere Schwellungen an Schleimhäuten und an der Zunge treten auf bei Mängeln an den Vitaminen A, C, E und B 1 sowie Calcium und Eisen. Für Zähne, Knochen, Knorpel, Muskulatur und die Gelenksfunktionen sind insbesondere hervorzuheben die Vitamine D (Aktivierung zu Vitamin D3) und A sowie Chlor, Natrium, Kalium, Calcium, Phosphor, Magnesium, Kupfer, Lithium, Molybdän, Vanadium und Threonin. Die Blutgefäße und das Bindegewebe sind besonders angewiesen auf ausreichende Mengen an Vitamin C, E und Pantothensäure sowie auf Zink, Magnesium, Selen, Silicium und Germanium. Da Intoxikationen wie z.B. Quecksilber, Palladium, Kadmium und Blei, aber auch DDT, Alkohol, Insektizide, Smog etc. von großer Bedeutung sind, werden die Vitamine C, E und B 15 sowie Selen, Schwefel, Eisen, Zink, Germanium, Methionin, Histidin, Cystin, Asparaginsäure und Glutaminsäure benötigt. Zur natürlichen Bekämpfung bzw. zur Prophylaxe von Schmerzen eignen sich die Vitamine B 1, B6 und B 12 sowie Kupfer und Tryptophan. Bei Patienten mit genetotrophischem Syndrom existiert ein genetisch bedingter individuell erhöhter Bedarf an unterschiedlichen Baustoffen, wodurch es zu verschiedenartigen Symptom-Kombinationen und Erkrankungen kommt. Ernährung und Zellmilieu. Durch die künstliche Vitaminisierung vieler Nahrungsmittel wird in zivilisierten Ländern der Eindruck einer Vitamin-Überversorgung erweckt. Tatsache aber ist, dass Mangelerscheinungen häufiger sind als Hypervitaminosen in unserer Überflussgesellschaft. In Bezug auf die Ernährung in den industrialisierten Ländern führen aber nicht nur die Lebensmittel -, Großver- und bearbeitung sowie die Eßgewohnheiten zu Mangelzuständen an Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, ungesättigten Fettsäuren und essentiellen Aminosäuren, sondern entscheidend ist auch, dass durch Stress und einseitige Hochbelastung der Bedarf an diesen Bausteinen im Zellstoffwechsel größer ist als das Angebot der Nährstoffe in der Nahrungsaufnahme. Ferner liegt wie o.a. bei vielen Krankheiten ein erhöhter Bedarf an diesen Bausteinen vor. Hochgradige Risikogruppen für erhebliche Bausteinemängel stellen besonders alte Menschen dar, denn die altersbedingte reduzierte Nahrungseinnahme ist mit reduzierter Nährstoffeinnahme verbunden. Eine ausreichende Produktion der Neuro- Transmitter und ausreichender Energiestoffwechsel im Nervensystem sind Voraussetzung für eine normale Gehirnfunktion. Mangelnde Nährstoffdichte einiger Bausteine, insbesondere Tryptophan, Tyrosin, Methionin, Vit. B1, B6, B 12, Niacin, Folsäure, Kalium, Magnesium, Zink, Selen, Phosphor und die mehrfach ungesättigten Fettsäuren im Gehirnstoffwechsel führt gerade bei alten Leuten zu neurologischen Störungen bis hin zur Verwirrtheit. Besonders große Mangelzustände an Bausteinen zeigen auch chronisch Kranke, isoliert bzw. allein lebende sowie arme und alkoholkranke Menschen und weltanschauliche Gruppenmitglieder. Viele Menschen erwerben Mängel durch übermäßigen Süßigkeitenverzehr, wodurch z.B. über einen erhöhten Verbrauch an Vitamin B1 und B6 der Kohlehydrat- und Fettstoffwechsel insgesamt gestört werden. Auch so genannte ""Schlankheits-Diäten"" führen zu erheblichen Bausteinmängeln. Zellmilieu- Diagnose. Die konventionellen Serum-Untersuchungen einiger weniger Bausteine in der üblichen ärztlichen Laborpraxis und in den meisten Kliniken spiegeln nicht das tatsächliche Zellmilieu wieder. Jeder Mangelzustand in den Erythrozyten und zum Teil auch im Serum größer als -5% muss als unphysiologisch und größer als -10 % als pathologisch für das Zellmilieu angesehen werden. Darüber hinaus zeigen die Serumbestimmungen im wesentlichen nur das aktuelle Angebot an diesen Nährstoffen im Blut auf Entscheidend aber sind die Bausteinmengen in den Poolen innerhalb der Zellen. Selbst ein hohes Angebot einiger Bausteine im Serum ist oft mit einem bedeutenden Mangel innerhalb der Zellen verbunden, da die aktiven Carrier-Systeme für die verschiedenen Bausteine nur funktionieren, wenn alle Bausteine in physiologischen Mengen entsprechend einem riesigen Orchester harmonisch abgestimmt sind. Die Konzentrationen der einzelnen Bausteine werden sowohl im Serum als auch in den sauber getrennten Erythrozyten analysiert. Da die Erythrozyten ihrerseits Zellen sind, lässt sich von ihrem Milieu auf den Zustand des Zellmilieus in den übrigen Körperzellen schließen. Bei der Blutentnahme muss jede Sogeinwirkung vermieden werden, um jede Hämolysierung zu vermeiden. Eine 12-stündige Nahrungs-, Alkohol- und Mineralwasserkarenz geht voraus. Die einzelnen Bausteine werden nach komplizierten Verfahren sowohl im Serum als auch in den sorgfältig getrennten Erythrozyten quantitativ und qualitativ bestimmt (z.B. ETK, EGR, EGOT- Verfahren, mikrobiologisch, radiobiologisch, HPLC). (z.B. im NATEC-Institut, Hamburg). Gravierende Mängel können nicht allein durch die Ernährung ausgeglichen werden, da wir mit der Nahrung gerade den normalen Tages-Durchschnittsbedarf zu uns nehmen können. Denn die Resorption im Darm ist begrenzt. Entscheidend ist, dass wirklich physiologische Werte erreicht werden müssen, da eine unkontrollierte übermäßige Dosierung von Bausteinen zu weiteren Verschiebungen des Mangelprofils führen würde und es über die oben erwähnten synergistischen und antagonistischen Wechselwirkungen unter den Bausteinen sogar zur Verschlimmerung von Krankheiten oder neuerlichen Erkrankungen kommen könnte. Daher rate ich von unkontrollierten Eigenbehandlungen ohne Laboranalyse und insbesondere ohne individuell berechnete Supplementierung entsprechend einem Erkrankungsfall sowie von prophylaktischen unkontrollierten hohen Dosierungen an Bausteinen dringend ab. Das Ziel jeder Therapie muss ein physiologisches Zellmilieu sein! Und das kann nur durch eine gezielte Therapie erreicht werden. Alle untersuchten Menschen wiesen leichte bis mittelgradige Mängel an vielen Bausteinen, an einigen Bausteinen sogar oft gravierende Mängel auf. Diese (scheinbar noch) gesunden Menschen, die sich entweder ungesund ernähren oder sich zwar gesund ernähren, aber durch besondere Tätigkeiten einen höheren Bedarf an einigen Bausteinen haben, befinden sich auf dem Weg der Erkrankung. Wenn die Mängel nicht möglichst rechtzeitig substituiert werden. Sofortige Substitution muss unbedingt bei kranken Menschen erfolgen, um irreversible Gesundheitsschäden zu vermeiden bzw. die Gesundheit möglichst schnell wieder herzustellen. Zell-Milieu-Therapie und Kontrollen. Für das therapeutische Vorgehen sind zwei Schritte wichtig. Als erstes wird die Grundversorgung anhand der Laborparameter ermittelt und entsprechend supplementiert. Dazu wird jeder Parameter in den Erythrozyten zu den anderen Erythrozyten- Werten und zu den Serum- Werten ins Verhältnis gesetzt und umgekehrt. Besonders wichtig ist der zweite Therapieschritt, die eigentliche Zell-Milieu-Medizin. Unter Beachtung der synergistischen und antagonistischen Wechselwirkungen der verschiedenen Bausteine untereinander werden die individuellen Supplement-Bedarfsmengen für jeden einzelnen Baustein entsprechend dem individuellen Krankheitsbild und somit dem individuellen Bedarf errechnet. Supplemente werden oral verabreicht, bei sehr gravierenden Mängeln vorübergehend auch parenteral. Darüber hinaus geschieht eine individuelle Ernährungsberatung, um dem Patienten zu helfen, nach erfolgter Substitution sein persönliches Bedarfsprofil mit Hilfe der Ernährung aufrechtzuerhalten. Besondere Ernährungshinweise sowie einen allgemein verständlichen Einblick in die Zell-Milieu-Medizin gibt das Buch ""Zell-Fit"". Immun gegen Umweltgifte mit der neuen Zell-Milieu-Medizin von Dr. med. Hasso H. Thalmann. Herbig- Verlag, 192 S,. (€ 12,50) Um mit der Nahrung die einzelnen Nährstoffe in qualitativ und quantitativ möglichst physiologischen Anteilen zuzuführen, ist die ""Drittel-Diät"" nach Thalmann zu empfehlen. Sie stellt eine allgemeine Ernährungstherapie des Zellmilieus dar, die im Krankheitsfall sowohl entsprechend der analysierten oder individuell hochgerechneten Grundversorgung an mikronutritiven Substanzen als insbesondere auch entsprechend dem individuellen Bedarf bei dem vorliegenden Krankheitsbild gezielt variiert wird. Dadurch wird der tatsächliche Tagesbedarf an einzelnen Nährstoffen, soweit diese mit der Nahrung zugeführt werden können für den betroffenen Menschen, bestimmt. Drittel- Diät: Ein Drittel pflanzliche Frischkost: Wie Obst, Nüsse, Salate, rohes Gemüse, Kräuter, Keimlinge und Samen (z.B. Alfalfa, Kresse, Mungbohnen etc.), möglichst frisch geschrotetes Müsli. Frischkost soweit passend mit Ölen anreichern, die einen hohen Anteil an mehrfachungesättigten Fettsäuren haben (z.B. Sojaöl, Sonnenblumenöl, Diestelöl, Traubenkernöl) Ein Drittel pflanzliche gebackene und gegarte Lebensmittel: Wie Vollkornbrot, gekochtes oder gedünstetes Gemüse, Kartoffeln, Reis, Nudeln, Obst, geröstete Erdnüsse, Obstkonserven, Trockenobst. Ein Drittel tierische Frisch- und Garkost: Wie Milch und besonders Rohmilch-Produkte, Käse, 1-2 Eier in der Woche, 3mal Fleisch oder Fisch in der Woche (je 1 50-200g), Fleisch- und Fischkonserven Um den individuellen dynamischen Prozess der Resorption und des Stoffwechsels der substituierten Supplemente beurteilen zu können, wird nach durchschnittlich acht- bis zehnwöchiger Supplementierung eine Kontrolluntersuchung durchgeführt. Hierdurch kann der weitere individuelle Einnahmemodus bestimmt und somit ein optimales Zellmilieu erreicht und weitreichende Regenerationsprozesse und Heilungsschritte bei den angegebenen Krankheitsbildern erreicht werden. Eine dritte Kontrolluntersuchung erfolgt nach einem Jahr der ZMM-Behandlung. Ergebnisse der Zell-Milieu-Medizin. Mit Hilfe der Zell-Milieu-Medizin werden sowohl bei diversen Krankheitsbildern als auch bei bislang therapieresistenten chronisch degenerativen Erkrankungen erstaunliche Therapieerfolge und Heilungsschritte subjektiver und objektiver Art beobachtet und beschrieben. Über die Ergebnisse bei einigen Krankheitsgruppen liegen bereits Veröffentlichungen vor, weitere sind in Vorbereitung. Die ZMM ist auch wesentlicher Bestandteil einer Studie zur Therapie des stark geschwächten Immunsystems von Kindern in der Tschernobyl-Region. An dieser Studie sind mehrere Universitäten beteiligt. Weitere Studien in Zusammenarbeit mit Universitäten sind in Vorbereitung.
Dr. med. Hasso. H. Thalmann, ehemaliger Mitarbeiter am Institut für Neurophysiologie und Biokybernetik der Universität Erlangen-Nürnberg.
Praxisadresse: Karlstraße 37,
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