"Gesundheit fängt in der Zelle an", sagte der berühmte Arzt Rudolf Virchow. Diese These hat der Hamburger Mediziner Dr. Hasso H. Thalmann zum Ausgangspunkt der von ihm und Dr.H.-J.v.Leitner und Prof. A. Sagredos entwickelten "Zell-Milieu-Medizin" gemacht. In seinem neuen Buch "Zell-Fit – Immun gegen Umweltgifte mit der neuen Zell-Milieu-Medizin", legt er die Prinzipien dieser Medizin dar. Wenn die Körperzellen fit sind, so die zugrunde liegende Überlegung, ist der Mensch fit für ein langes, vitales Leben: "Das Immunsystem reagiert immun gegen Umweltgifte, die dank optimalem Zell-Milieu vermehrt entgiftet und ausgeschieden werden. Ihre Zellen benötigen für die Herausforderung enorm viele Bausteine. Dann wirken sie kraftvoll für Ihre Gesundheit ein Leben lang", heißt es. Diese Bausteine sind im wesentlichen die Eiweiße, Kohlehydrate, Fette einschließlich der gesättigten und ungesättigten Fettsäuren, Vitamine, Mineralstoffe wie Kalium, Calcium, Natrium und Magnesium sowie Spurenelemente, darunter Eisen, Kupfer, Zink, Jod und Selen. Das Milieu der Körperzellen ist in starkem Maße abhängig von der Ernährung, betont Thalmann. Schadstoffe in Lebensmitteln und auch moderne Bearbeitungsmethoden führen dazu, so der Autor, dass nicht mehr alle Bausteine, die der von Hektik und Stress belastete Mensch benötigt, über die Nahrung aufgenommen werden können. Die Folge sind Mangelerscheinungen. Sie sind mit den herkömmlichen Blutuntersuchungen jedoch nicht sofort erkennbar. Erst die Zell-Milieu-Medizin sei dank einer eigens entwickelten Untersuchungstechnik in der Lage, die Versorgung der Körperzellen mit den Bausteinen des Lebens exakt zu messen, betont Thalmann. Diese Messungen erfolgen anhand der roten Blutkörperchen. Sie erlauben schon frühzeitig eine Diagnose, wenn der Patient über unspezifische Symptome wie allgemeine Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Schlafstörungen oder Unwohlsein klagt. Erfolgen Diagnose und Therapie nicht in diesem frühen Stadium, so kann es zur Ausbildung chronischer Krankheiten kommen, beispielsweise Arthrose oder Rheuma, warnt Thalmann. Mit Hilfe der Zell-Milieu-Therapie wird individuell festgestellt, welche Bausteine nicht mehr ausreichend vorhanden sind und "nachgefüllt." werden müssen. Wenn das Milieu der Körperzellen sich dann normalisiert, regt dies den Stoffwechsel jeder einzelnen Zelle an - die Heilung setzt ein. Ungezielte Eigendosierungen beispielsweise von Magnesium oder Vitamin C, wie viele Menschen sie zu sich nehmen, richten nach Meinung des Autors dagegen oft mehr Schaden als Nutzen an. Bei der Zell-Milieu-Medizin wird nicht nur kurzfristig ein bestehender Mangel, beispielsweise an einem Vitamin ausgeglichen. Verschiedene Untersuchungen belegen den langfristigen Effekt: So kann der Ausgleich eines Vitamin-B-Mangels bei einem Alkoholiker bis zu einem Jahr dauern, der positive Effekt hält über einen längeren Zeitraum an. Thalmann stützt seine Ausführungen auf eigene Erfahrungen mit Patienten. Er nennt unter anderem das Beispiel einer Patientin, die 2 Jahre lang unter erheblichen Magenbeschwerden gelitten hatte. "Die mit Hilfe der Endoskopie gestellte Diagnose lautete: chronisch funktionelle Gastritis. Nahm die Patientin Medikamente gegen Übersäuerung ein, so litt sie an ärgsten Verdauungsstörungen, der sogenannten Verstopfung und eine allgemeinen Schwächegefühl, schildert er die Schwierigkeiten der herkömmlichen Therapie. Die Zell-Milieu-Diagnose ergab nach Darstellung des Arztes, dass diese Patientin nicht nur einen leichten Mangel an vielen verschiedenen Bausteinen hatte, sondern auch extreme Mängel an Vitamin A, Vitamin E und Folsäure, an mehrfach ungesättigten Fettsäuren sowie an Kupfer und einigen Aminosäuren. Diese Mängel wurden ausgeglichen. Schon wenige Wochen später waren "die jahrzehntelangen Beschwerden der Patientin beseitigt und auch jetzt, nach mehreren Jahren haben sich die Beschwerden nicht wieder eingestellt ", schreibt Thalmann. Als gesunde Ernährung, mit der die wichtigen Bausteine für den Körper regelmäßig bereitgestellt werden können empfiehlt ThaImann die "Drittel-Diät". Diese besteht zu einem Drittel aus pflanzlicher Frischkost, zu einem Drittel aus pflanzlichen gebackenen und gegarten Lebensmitteln zum Beispiel Gemüse, Kartoffeln, und zu einem Drittel aus tierischer Frisch- und Garkost.
Dr. med. Hasso. H. Thalmann, ehemaliger Mitarbeiter am Institut für Neurophysiologie und Biokybernetik der Universität Erlangen-Nürnberg.
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